Dienstag, 19. Februar 2008

Selber Mist, anderer Name - Teil 1

"...außerdem wechsel' ich zu 'World of Tower of Eternityhammer: Worlds Online' wenn es raus ist. Hab es schon vorbestellt!"
"Warum?"
"Weil’s besser ist."
"Ah ok... verstehe. " kurze pause "Wie, besser?"
"Na besser halt!"

Genau.

Das oder so ähnlich ist die Quintessenz, wenn man mit jemanden redet der sehnsüchtig auf DAS! nächste Next-Gen-MMO wartet, dass den aktuell favorisierten Timekiller ablösen soll.
Gründe was an diesem nun "Na besser halt!" ist, sind mannigfaltig. Sei es nun, dass das PvP, RvR, XvY viel cooler werden soll, als das überhaupt jemand für möglich gehalten hätte, die Grafik "einfach nur Endgeil" ist oder das Gameplay einfach viel mehr abgeht, weil es eine Untersützung für die Wii-Fernbedienung gibt.

Doch sein wir ehrlich, was wird an solchen Spielen so groß anders sein? Zugegeben - das möchte ich vorweg sagen - macht der so genannte Fluff eine ganze Menge von einem Spiel aus und natürlich hat es einen gewissen... Speichelfluss anregenden Effekt, wenn man durch eine Wiese schreitet in der DirectX10 brav die Blumen nach außen biegt, man seine Gildenfreunde durch die Trophäengalerie seines eigenen Hauses führen kann oder man auf einem Burgturm stehen kann um von dort seiner Spielerarmee Befehle zu geben. Aber... ist das wirklich so anders, als dass was die üblichen Verdächtigen einem bieten? Versetzen wir uns doch mal an den Anfang eines beliebigen MMOs.

Bei mir sieht das wie folgt aus:
Ich komme aus dem MediaSaturn, pflanze mich mit meinem neuen MMO in meinen Computersessel (der mittlerweile aufgepolstert gehört), zerfetze die Cellophanfolie wie ein Kleinkind das große, rechteckige Geschenk zu Weihnachten, bugsiere das Handbuch mit einem gekonnten Wurf über meiner Schulter zu den anderen in dem Papierkorb (ist eh bereits veraltet) und schiebe die DVD oder die ~4,5 CDs in mein Laufwerk und installiere den ganzen Kram brav auf meiner Spiele-Festplatte. Zeitgleich trage ich meinen Namen, Adresse, Alter, Email, Telefonnummer, Kontodaten, Zahlungsart, Blutgruppe und sexuelle Vorlieben auf der Hersteller-Seite ein um mir einen Account zu machen. Mhh… Hat sich schon mal jemand gefragt, warum eine Telefonnummer bei manchen Herstellern eine Pflichtangabe ist? Ich habe immer noch diese Panik, dass nachts um drei ein frustrierter GM bei mir anruft und mir die Worte: "Guten Tag. Hast du einen Moment Zeit für mich? Wir führen eine repräsentative Umfrage zum Thema Zwergenspieler und deren Körperbehaarung durch." entgegenschmettert.

Jedenfalls, wenn man damit fertig ist seine gesammelten Daten zur werbetechnischen Weiterverwertung an den Hersteller zu übermitteln, die Abbuchungformalitäten tätigt und man dann alles bis auf den Namen wieder herauslöscht, darf man das Spiel zum ersten Mal starten… um dann im Schnitt zwei Stunden später, nach allen abgeschlossenen Patches, seinen Charakter erstellen zu dürfen.

Wir klicken uns also durch die da gebotenen Rassen, Klassen und Fraktionen und lesen aufmerksam den nebenstehenden Flufftext, was wir da eigentlich vor uns haben. Je nachdem, ob wir uns nun aus all den Beschreibungen für einen "starken Krieger", "eleganten Scharfschützen", "verschlagenen Schurken", "mächtigen Feuermagier", oder einen "kreativen Ingenieur" entschieden… endet es doch einfach damit, dass wir nach Auswahl der passenden Frisur und Haarfarbe, ausgerüstet mit einem stumpfen Löffel und einem zerschlissenen Nachthemd, das den Schutzfaktor einer Alditüte hat, zusammen mit 100 anderen Leuten in die Welt gekotzt werden.

Der prinzipielle Unterschied zwischen einem Guten MMO und einem schlechten besteht übrigens darin, dass nach dem Wegklicken alle ‚aufploppenden’ Hilfemessages, bei einem guten MMO uns irgend ein NPC den Satz:
"Hallo junger Held! Ich suche jemanden der den Wald von den tollwütigen Eichhörnchen säubert. Erschlage zehn davon, und mache dir keine Sorgen meine mentalen Kräfte werden mir schon sagen, ob du es wirklich getan hast oder mich bescheißen willst, …" - Mist! - "...ich würde es ja selbst machen, aber ich bin viel zu beschäftigt jungen Helden wie dir zu sagen, das sie die verdammten Killer-Eichhörnchen ausrotten sollen. Als Belohnung bekommst du diese abgenutzte Käsereibe, die macht mehr Schaden als der Löffel. Und nun geh!" entgegenblökt.

Nachdem wir uns also mit einigen Personen um die Eichhörnchen gestritten haben, die nicht in der Lage sind eine Gruppe zu bilden und deren Namen man teilweise zweimal lesen muss, um alle Rechtschreibfehler darin zu entdecken, streichen wir unsere Käsereibe ein und machen uns darauf hin -je nach Spiel- auf die Jagd nach Banditen, durchgedrehten Recyclingdrohnen oder arbeitslosen Webdesignern. Wir sammeln Cyborgteile und Pilze für Leute ein, die wir noch nie zu vor gesehen haben, welche aber steif und fest behaupten, dass uns unser Ruf als Eichhörnchenschubser weit voraus eilt… und vor allem finden wir heraus, dass nicht jedes Schwein in Westfall unbedingt eine Leber hat.

(Bald mehr.)

2 Kommentare:

novasphere hat gesagt…

hach zach ... ich liebe deinen humor :)))

grüßle
dei

Anonym hat gesagt…

ROFL
der mit der leber war gut^^