Mittwoch, 17. September 2008

Der Freistaat schlägt zurück

Ich bin wieder da! Und zwar wieder täglich - und heute sogar zweimal. Aber der zweite Post braucht etwas, da ich mit der Studienarbeit den Haushalt etwas vernachlässigt habe.

In der mal wieder aufgekochten, mittlerweile total enervierenden und in Bayern neu aufgeflammten Killerspieldebatte hat sich Georg Schmid in einer Pressemitteilung hinter den bayrischen Innenminister Herrmann gestellt.

"Die Bayerische Staatsregierung als Spiele-Killer zu diffamieren, sei völlig abwegig." so das Fazit dieser Pressemitteilung

Eher sollte man hierbei auf alteingesessene Bezeichnungen zurückgreifen wie:
"Tiefschwarze Meute", "Populistischer Flügel der CDU", "Konservative Waldbewohner" oder "Die vermaledeite Brut von Franz Josef Strauß".

Längst hat die PC-Games (Computec-Verlag: Buffed, PC-Action, PC-Games, etc) eine Aktion ins Leben gerufen, die "Ich wähle keine Spielekiller" heißt und wohl gar nicht so schlecht einschlägt, was vermutlich auch diese Pressemitteilung der Bayern getriggert hat.

"Solche brutalen, gewaltverherrlichenden Spiele führen zur Verrohung unserer Gesellschaft. Es ist richtig, dass der Freistaat Bayern entschieden dagegen vorgehen will", so Schmid. "Menschenverachtende Killerspiele, bei denen Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt werden oder aus purer Mordslust gemeuchelt werden sollen, gehören nicht auf Computer und Spielekonsolen. Es ist mir völlig unverständlich, wie man solche Spiele verteidigen kann", erklärte Schmid.

So würde man in Zukunft darüberhinaus den "blau-weißen Beckstein" als Unbedenklichkeits-Siegel über jeden USK-Aufkleber, der noch im Freistaat zugelassenen, Spiele kleben. Mit deren eingebauten RFID-Chips und einem auf Bayern speziell zugeschnittenes Rootkit im Spiel, könne man zum Beispiel auch potentielle Tierquäler ausmachen, die bei "Hello Kitty"-Online eine bedenklich hohe Anzahl von Pogoplüschpuscheln zur Strecke bringen würden.

Die Computerspiel-Hersteller seien in Bayern "sehr herzlich willkommen" - zumindest jene, die "unbedenkliche" Computerspiele herstellten.

Unter anderem wies Herr Schmid auf unbedenkliche Spiele wie 'MauMau-Online', 'Solitär Extreme', 'Biergartenmanager 2000' und den gesamten 'Bayern München'-Franchise hin, die absolut nichts zu befürchten hätten - also vermutlich die Spiele, die Herr Schmid und Herr Herrmann gespielt haben, als sie sich eigentlich einige konkrete Beispiele hätten raussuchen können, was genau ihnen zu gewalttätig ist und was nicht...

"Die Kritik, eine Wachstumsbranche wie die Computerspiel-Industrie werde durch das Vorgehen pauschal verurteilt, wies Schmid zurück: Rund 95 Prozent der Computerspiele seien unbedenklich, betonte Schmid."

Was ungefähr so klingt, als hätte er mit einem Dartpfeil auf die Entscheidungswand "Ich brauche eine Prozentzahl die beruhigend klingt" geworfen.

Verbot bleibt Verbot.
Mit einem Verbreitungs- und Herstellungsverbot, werden die Computerspiele auf eine Stufe mit Tierpornographie und Rechtsextremen Werken gestellt, die Stufe die in der Deutschen Gesetzgebung darüber kommt ist dann nur noch die Handhabe von Kinderpornographie. Wieder einmal vergeigt es die CSU einen konkreten Plan vorzulegen und aufzuklären, was man genau vor hat. Wie so viele andere brilliert Schmid nur mit dem immer gleichen Satz : "Spiele bei denen man Menschen tötet und zerhackt gehören nicht in die Hände der Jugend, das verroht unsere Gesellschaft."

Gratulation Herr Schmid!
Wenn solche Spiele ohne Aufsichtsperson in Jugendhände gelangen, handelt es sich bereits um eine Straftat. Und jetzt bewegen Sie ihren Hintern und fangen damit an die wirklichen Probleme dieser Gesellschaft, wie Perspektivlosigkeit und die Bildungsprobleme, zu lösen.

Quelle: csu-landtag.de via pcgames.de

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Politker werden es nie verstehen. Heute nicht, morgen nicht und übermorgen schon gar nicht. Man wird erst wieder aufhören über Killerspiele zu debattieren, wenn entweder ein Verbot dieser durchgesetzt oder durch einen anderen Sündenbock ersetzt wurde.

Zachrid hat gesagt…

Das ist einfach eine Wiederholung der Vergangenheit. Bei unseren Eltern war es die Musik, bei deren Eltern war es bestimmt auch irgendwas und so weiter. Ich denke jede Generation findet etwas neues um sich über die nächste Generation aufzuregen. Bei uns wird es dann vermutlich das Virtuelle Spiel mit dem Stecker im Kopf sein.

Anonym hat gesagt…

Sowie ich die kenne ziehen sie dann jeden "Killerspiel-spieler" (dem Politiker der das Wort kreeirt hat sollte man mal zeigen was in Shootern so abgeht, und zwar am eigenen Leib) vor Gericht und werden verurteil.Die 20 Nazis die mal wieder ein 12 jähriges deutsch-türkisches Mädchen ins Koma geprügelt haben,kommen frei wegen mangelndem öffentlichen Interesse (ergo aus wirtschaftlicher Sicht nicht lohnenswert)
In' Arsch treten müsste man die