Dienstag, 5. August 2008

Beschneidungen sind 'ne tolle Sache

Ich sage momentan so viel (skeptisches) über 'Warhammer: Online', dass ich mir wohl im Oktober zumindest die Trial-Version antun muss, um meiner Skepsis Boden zu verleihen, oder überrascht zu werden.

Beides ist hier wohl gleich wahrscheinlich.

Es gibt ein neues, schickes Interview auf mmorpg.com, in dem Jeff Skalski von 'Mythic' interviewt wird, der wohl zu jenem Zeitpunkt mehr als drei 'RedBull' intus hatte, wenn man seine Sprechgeschwindigkeit so hört. Auf den Zuhörer mag der gute Mann entweder sehr enthusiastisch oder sehr nervös wirken... oder beides.
Ich muss zugeben, ich habe gegrübelt, ob ich einen Post darüber verfasse - schon wieder 'Warhammer' und darüberhinaus bin ich mir nicht sicher, ob ich dieses Interview positiv oder negativ auffassen soll. Ich denke dennoch, dass das was mir am meisten an diesem Interview aufstößt, die überdrehte Art des Mannes ist, der immer wieder betont wie 'toll' das Spiel doch ist.

Zugegeben, wenn er nicht von seinem eigenen Spiel überzeugt wäre, sollte man sich sorgen machen - aber man misst hier irgendwie 'Handfeste Aussagen'.

Den Informierten wird dieses Interview auch nicht so viel Neues sagen: "Levelnde Städte, Raidbare Städte, Öffentliche Quests..." All das haben wir schon mal gehört und halten es eigentlich auch für gute Ideen. Dazu nur einige wenige, neue Details - aber nun, in 6 Minuten kann man nicht viel mehr erwarten, also meckern wir mal nicht.
Allerdings war ich am meisten erstaunt darüber, wie auch hier wieder die Entscheidung, vier Städte aus dem Spiel zu nehmen in schön bunten Farben gemalt wird:

"Es war eine der besten Entscheidungen die wir je gemacht haben. *Kurze Erklärung wie man die gegnerische Stadt nun erobert* Man hat nun ein gemeinsames Ziel, auf das alle Mächte des Chaos bzw. der Ordnung hinarbeiten können und man hat so alle Spieler an einem Ort - was fantastisch ist." so meine sehr lose Übersetzung.

Irgendwie vergeigt er den Satz: "Wir haben die vier Städte heraus genommen, weil es sich für das RvR als besser herausgestellt hat und versuchen sie zu einem späteren Zeitpunkt einzubringen." zu sagen, obwohl er die ganze Zeit darum herum redet und erklärt wie es jetzt aussieht, funktioniert und so weiter. Aber versuchen wir ihm mal zu glauben, dass sich das RvR nun wirklich 'besser' spielt.

Trotzdem:
Ich stelle es mir als sehr frustrierend vor, erst mit der ganzen Server-Bevölkerung versammelt im AH zu stehen, um dann zuzusehen, wie die 'Mächte der Ordnung' schon wieder in die Stadt einfallen und ich automatisch in eine 'Stadtbelagerungsinstanz' verfrachtet werde. Wenn das passiert habe nicht mal mehr die Möglichkeit, meinen Hintern in eine andere, sichere Stadt zu verfrachten, um dort in Ruhe weiter meinem Crafting-Handwerk nachzugehen... ...aber was suche ich mir, auf einem Server mit einem drei-zu-eins Fraktions-Verhältnis, auch die kleinere Seite aus? Eh?

Auf die Frage hin, warum man denn als Zwergenspieler die Stadt der Menschen verteidigen solle, antwortete Jeff mit Skalski eine Reihe von 'Gründen'.

...die man eigentlich auch mit dem Satz "Du kannst halt nirgendwo anders hin." genau so gut auf den Punkt hätte bringen können. Mehr noch ist es ein besserer Redeschwall, in dem er herunterleiert, was man so alles in der Stadt machen könne:

"Man habe allein in dieser Stadt 100 Quest, die man annehmen könnte und zusätzlich 12 Öffentliche Quests, die nicht ganz Endgamecontent sind. Darüber hinaus gäbe es pro Stadt, drei große Dungeons die zu dieser 'gehörten' und welche mit höherem Level der Stadt frei werden würden." so weiter in dem Interview.

Stehen sich in Altdorf die Questgeber nun gegenseitig die Füße platt und muss man nun an den Instanzeingängen Nummern ziehen? Oder sind bei dieser 'bescheidenen' Content-Kürzung nun doch 400 Quests und 48 Öffentlche Quests und 12 Instanzen weggefallen? Als diese Frage im Interview fällt, meint er einfach nur "Not Possible" - wobei ich immer noch am rätseln bin, was dass jetzt heißen soll - und statt konkret zu werden, verweißt er auf:

"Man habe sogar extra ein 'Cities Team', welches sich ausschließlich um diese Probleme kümmert."

Und? Wie war deren Urlaub so?

Fazit:
Gut wir haben gelernt, dass es statt den anderen Städten nun Festungen gibt, von denen man zwei von dreien einnehmen muss um Altdorf oder sein Counterpart stürmen zu können. Klingt nicht schlecht, aber es klingt ja immer 'nicht schlecht'... daher hinterlässt dieses Interview bei mir immer noch gemischte Gefühle.

Fehlinterpretiere ich dieses Interview wenn ich es so skeptisch betrachte? Hacke ich zu sehr auf dem Spiel rum? Bin ich noch objektiv? Oder ist meine Skepsis doch angebracht?

Eure Meinung ist gefragt!


Quelle: mmorpg.com

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich sehe das genauso und ziehe auch die selben Schlüsse.

Mal schauen, wie Warhammer letztendlich wird. Vielleicht schaue ich es mir mal mit einem 10 Tage Probe Key an, den man 3 Monate nach Release bekommt.

Bis dahin lasse ich allerdings meine Finger weg von War.

Anonym hat gesagt…

An tollen Ideen hat es Mythic ja nie gefehlt. Nur Umsetzung können sie nicht. Insofern würde ich die Uneindeutigkeit des Interviews mal deuten als "Mal sehn, wie wir das nach der Beta (also 4 Monate nach release) nun endgültig machen)"

Is ja auch toll, was man so alles in der Hauptstadt machen kann. Nur, verliert man das nicht zu großen Teilen, bei Belagerungen bzw. nach einer Eroberung? Und haben wir hier nicht ein deutlich erhöhtes Frustpotential durch mangelnde Ausweich-Hauptstädte?

Ich denke, ich werde bei WAR auch lieber von einem Sofortkauf absehen.