Montag, 4. August 2008

BioShock to the rescue!

Ken Levine von '2K Games' ('BioShock', 'Champions Online') äußerte sich sehr enthusiastisch über die Akzente die 'BioShock' gesetzt habe. Er glaubt, dass bewusstes Spiel das Shooter Genre 'gerettet' habe, indem es diesem einen völlig neuen Markt eröffnet hätte.

"Ich kann Ihnen garantieren, dass wenn 'BioShock' nicht so erfolgreich gewesen wäre, es nie wieder ein Spiel in dieser Art gegeben hätte," so Levine in einem Interview mit Eurogamer.net "Ich weiß gar nicht, wie wir überhaupt so viele Leute dazu bringen konnten, es zu spielen. Diese Spiele haben vorher nie Geld gebracht - jeder sagte uns, als wir 'BioShock' unter die Leute bringen wollten (org: pitching): "Hört sich an wie eine tolle Idee, das wären dann 150.000 Verkaufseinheiten - der Nächste bitte!"

Ich gebe zu, dass 'BioShock' zu Recht von der Presse hochgelobt wurde und die Grafik so geil ist, dass Grafik-Fetischisten dieses Spiel stellenweise nur einhändig spielen können... aber zu behaupten, dass mit einem Spiel wie 'System Shock 2' im allgemein anerkannten Kultstatus, es ohne den Erfolg von 'BioShock', nie wieder ein ähnliches 'Action-RPG-Shooter-Dingens' gegeben hätte, ist dann doch ein kleiiiin wenig zu selbstüberzeugt.

Irgendwann hätte es sicher wieder jemand versucht.

Levine stimmte im Übrigen der Ansicht mancher Spieler nicht zu, dass Spiel sei weniger komplex oder fordernd, als sie es erwartet hätten. Er ist der Meinung, dass auch 'Hardcore-Fans' des Genres sich auf die positiven Aspekte des Spieles konzentrieren sollten.

Dieser Satz erschließt mich nicht so ganz, heißt das nun:
"Jetzt haltet doch mal die Klappe und die Kritik zurück, wir sind verflucht erfolgreich damit und das ist gut so!" oder wie habe ich das zu verstehen?

"Ganz tief im Inneren, wollten wir diese (komplexe) Art des Gameplays, der wir so lange schon nachhängen, massenkompatibel machen." so Levine "Die erste Iteration des Spieles war nur ein bisschen weniger komplex als 'System Shock 2'... Was glauben Sie wie viele dieser Spiele jetzt (nach 'BioShock') gemacht werden, im Vergleich dazu wie viele davor gemacht wurden? Wie viele Jahre hat es doch gleich gedauert bevor wir grünes Licht für dieses Spiel bekommen haben...?"

Ja. Ganz tief im Inneren, will jeder komplexe, tiefgehende Spiele machen, die ein unvergessliches Spielerlebnis liefern, aber... :

"Das ist zu komplex für Konsolenspieler, das verkauft sich nicht."
"Ok, wir überarbeiten es und kommen nächsten Monat wieder."

"Das ist zu komplex für Konsolenspieler, das verkauft sich nicht."
"Ok, wir überarbeiten es und kommen nächsten Monat wieder."

"Das ist zu komplex für Konsolenspieler, das verkauft sich nicht."
"Ok, wir überarbeiten es und kommen nächsten Monat wieder."

(...)

Darüber hinaus, ja was glauben wir denn?
'BioShock' ist gerade mal ein Jahr auf dem Markt, da ist es doch ein wenig früh zu behaupten, es habe angeblich ein ganzes Genre beeinflusst, oder?

Doch schließlich kommt Levine zu Punkt.
Er argumentiert weiter, dass 'BioShock', gerade durch seinen geringeren Komplexitätslevel gegenüber Spielen wie 'System Shock 2' oder der 'Deus Ex'-Serie, die Einstellung der Spieler zu dem Genre 'erweitert' hätte. Jetzt wo 'BioShock' gezeigt hat, was man alles in einem First-Person-Game anstellen könnte, sei der Komplexität im Genre keine Grenze mehr gesetzt. Man solle sich hierbei z.B. 'Dune 2' zur Hand nehmen und es mit der Komplexität aktueller RTS-Spiele vergleichen - dort kämen die Spieler mittlerweile mit schwierigen Konzepten wie 'Deckung' und Ähnlichem klar.

Es ist schon traurig, wie sehr hier die Abhängigkeit der Developer von einem GROßEN Erfolg durchklingt. Spiele wie 'System Shock 2', 'Deus Ex' haben gezeigt was man alles in einem 'Shooter' anstellen kann, 'BioShock' hat sich im Vergleich zu den beiden anderen einfach nur atemberaubend verkauft.

Darüber hinaus glaube ich eher, dass die Leute sich an komplexe Sachen wie 'Deckung' gewöhnen, weil ihnen dass in einem Tutorial oder einer 'Lernphase' näher gebracht wird... (Ich finde immer noch, dass diese 'Lernphase' im Spiel unterbewertet wird - gerade 'Portal', wo man das halbe Spiel nur am 'Lernen' ist, macht deswegen unglaublichen Spaß.)

Aber noch an einer weiteren Stelle hinkt dieser Vergleich:
Als 'Dune 2' auf dem Markt kam, war die Idee des RTS etwas Neues und mehr oder minder Spektakuläres. Das RTS-Genre wurde daraufhin nach und nach verbessert und hat nun 15 Jahre auf dem Buckel, in denen einer bei den anderen abgeguckt hat und sein 'nächstes' Spiel oft mit eigenen Features zusätzlich verbessert hat. Die Wenigsten, die heute komplizierte RTS-Spiele meistern, haben mit 'Dune 2' angefangen, geschweige denn jemals gespielt... und jene Leute würden heutzutage dieses Spiel vermutlich, mit den Worten "Boah ist das hässlich!", in die Ecke werfen.

Ich kann mir vorstellen, dass 'BioShock' auch aufgrund der verminderten Komplexität ein Erfolg geworden ist - auch wenn ich es nicht ganz glauben möchte, dass es daran alleine liegt. Man kann mir nicht erzählen, dass der Erfolg 'ja so rein gar nichts' damit dazu zu tun, dass dieser Titel auch auf zwei hochgejubelten Konsolen veröffentlicht wurde.

Ich bin mir sicher, dass Leuten denen Spiele wie 'System Shock 2' einfach zu komplex sind, solche Spiele auch zu komplex bleiben werden und dass das auch die Entwickler wissen... doch Genaueres werden wir aber erst herausfinden können, wenn 'BioShock 2' in den Ladentheken angekommen ist.

Quelle: Eurogamer.net

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

kA.. Das ist vom Prinzipp das selbe wie Dark Messiah und da sagte im nachinein niemand es habe das Genre revolutioniert - In meinen Augen aber eher als BioShock.

ka :/