Sonntag, 3. August 2008

Fallout 3 und andere Drogen

Es scheint fast so, als hätte jedes Land der Modernen Welt, in dem Computerspiele eine maßgebliche Rolle in der Unterhaltungsindustrie spielen, irgendein böses Tabu-Thema, dass die örtlichen Politiker auf die Palme bringt. Vor allem wenn dieses in Verbindung mit einem Computerspiel auftaucht.

Während es hier in Deutschland die Darstellung von Gewalt ist und in den USA puritanische Hausmütter und Republikaner mit den Armen rudern, wenn es an 'Nackte Tatsachen' geht, scheint in Australien der 'virtuelle Drogenkonsum' die Gemüter zu erregen.

Ja, richtig gelesen: 'Virtueller Drogenkonsum'.

Objekt des Unmutes ist das lang erwartete 'Fallout 3'. Es spielt, wie die beiden Vorgängerteile, in einer post-apokalyptischen Welt, in der es Genre gemäß hart zur Sache geht.

Gut, zumindest ich warte da nun seit 10 Jahren drauf. *räusper* ... Naja, was heißt 'Warten', 'Bangen' trifft es eher, denn statt den mittlerweile lange geschlossenen 'Black Isle Studios' beschäftigt sich nun 'Bethesda Softworks' mit der Entwicklung, was dem Ganzen einen ranzigen Beigeschmack gibt.
Denn wie wir alle hoffentlich wissen, waren die 'Black Isle Studios' die Besten der Besten des Computer-RPGs, während sich 'Bethesda Softworks' eher einen Namen für atemberaubende Grafik, planloses Gameplay und dem Verursachen narkoleptischer Anfälle gemacht haben.

'Bethesda Softworks' möchte sich diesen Markt nicht durch die Lappen gehen lassen und hat nun nachgegeben. Man würde den Drogenkonsum herausnehmen, um 'Fallout 3' für den australischen Markt akzeptabel zu machen und eine Altersfreigabe zu erhalten.

Die Frage stellt sich wie man das umsetzen möchte, denn auch etwas wie eine 'Anti-Strahlungs-Droge' sollte Teil des Gameplays werden. So etwas in einer 'verstrahlten' Spielumgebung einfach herauszunehmen, könnte sich als problematisch erweisen.

Nun scheint das einigen australischen Politikern, die voll hinter dem Verbot des Spieles gestanden haben, nicht genug zu sein.

"You can't say just because you can see it, therefore you should be allowed to see it, otherwise you legalize snuff movies and all sorts of profane things which I don't think take our society ahead." so kürzlich ein Senator in einer Fernsehshow.

Also fassen wir zusammen:
Wenn man ein Spiel erlauben würde, in den man die Einnahme und die negativen Auswirkungen von Drogen beobachten kann, könnte man ja genau so gut Filme zulassen, in denen echte Menschen umgebracht werden...

Aber dafür können wir Spiele zulassen, in denen man anderen Leuten mit einer Schrotflinte über den Haufen schießen oder mit einem Säbel umbringen kann, weil... weil.... dann... Arg...! Gehirnkrampf!

Aber schön zu wissen, dass es nicht nur in Deutschland Politiker gibt, deren Argumentationslogik nicht existent ist.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

War doch klar das so eine Thematik (welche der öffentlichkeit die Folgen eines solchen Szenarios verstärkt zeigt) von irgendwelchen Propheten als schlecht geredet werden um ihre Sache immernoch zu verschönern..
Es ist ja nicht so das Australien genug andere Probleme hat, ebenso wie Deutschland oder Amerika.
Leider sind Computerspiele immer bessere "Gründe" für solche Debatten, welche irgendwann mit einem Verbot von Videospielen mit Gewaltdarstellungen enden werden (und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!)

Traurig, dass ein Volk von solchen Idioten vertreten wird..

Ice hat gesagt…

*schüttelt mit dem Kopf*...haben Politiker eigentlich wirklich nichts besseres zu tun?....ich glaubs ja nicht....heißt das das in Australien auch Filme verboten sind in denen Getrunken und Geraucht wird...weil sorry....auch diese beiden Laster sind unter "Drogenkonsum" einzuordnen....völlig Idiotisch das..meiner Meinung nach versucht sich da mal wieder jemand wichtig zu machen....oder haben die vielleicht bald Wahlen?