Donnerstag, 21. August 2008

Von Softwarepiraten und ewig gleichen Interviews

Neue Screenshots von der GC, neue Videos von der GC, neue Interviews von der GC, neue Fakten von der GC... Ach, ich ärger mich schon ein wenig nicht da zu sein.

Auf der anderen Seite war es natürlich klar, dass sich auf dieser Con alles versammelt, was Rang und Namen hat und so erst einmal kaum etwas außerhalb von Leipzig passieren wird. Trotzdem werde ich (vermutlich) kaum darüber berichten (oder wie auch immer sich das nennt, was ich hier tue). So etwas überlässt man besser den Profis und außerdem war bis jetzt keine 'News' aus Leipzig dazu gemacht 'kritisch beleuchtet' zu werden.

Allerdings:
Ist Euch schon mal aufgefallen, dass bei 90% aller Interviews immer der selbe Kram gefragt wird? Es kommt eigentlich nur darauf an, was der Befragte preisgeben möchte. Vielleicht bin ich einfach anders gestrickt als die meisten, aber ich hätte bei einem Interview, wie dem von buffed.de mit Tom Chilton und J. Allen Brack (welches durchaus interessant ist, so ist das nicht), auch mal ganz andere Sachen gefragt, wie zum Beispiel:

"Was ist die größte Schwierigkeit beim Balancing der Klassen für WotLK? Gibt es vielleicht eine Fähigkeit, oder Klasse die da besondere Schwierigkeiten bereitet?"

"Ihr seid mit der Einführung der Stats 'Abhärtung' und 'Durschlag' einen Schritt gegangen, um 'PvP' vom 'PvE' abzugrenzen. Wie wird sich das in WotLK weiterentwickeln und warum seit Ihr nicht noch weiter gegangen und habt einen getrennten 'PvE'- und einen 'PvP'-Level eingeführt?"

und als Folgefrage dazu:

"Wie kam es zu der Entscheidung, dem 'heavy' PvE-Spielern Zugang zu PvP-Items über die Tokens zu gewähren, aber nicht umgekehrt. Verwischt man da nicht wieder die Trennung von PvP und PVE?"

und:

" 'Fliegende Teppiche' und 'Motorräder' sind zwar geile Ideen. Aber es gibt Spieler, die den Kopf bei solchen Features schütteln und befürchten, das 'Warcraft-Universum' würde gerade durch solche Neuerungen nach und nach zu einem 'Bunten Fantasyhaufen, toller Sachen' degradiert, ohne dass man feste Grenzen im Setting hätte. Gibt es einen Punkt für euch, wo ihr sagen würdet: "Ok DAS ist noch 'Warcraft', aber das bauen wir nicht mehr ein, selbst wenn es eine geile Idee ist, weil es nicht ins Setting passt."? "

Wenn einer meiner Leser die Gelegenheit hat diese Fragen zu stellen, nur zu (aber verweist auf mich. :P ).

Quelle: buffed.de

Doch kommen wir zu den wirklichen Nachrichten:

Wie gamesindustry.biz berichtet, hat der CEO von 'id Software' (Todd Hollenshead) sich zu einer Aussage hinreißen lassen, dass er glaubt die Hersteller von PC-Hardware würden insgeheim Softwarepiraterie billigen und nennt dieses "the PC hardware industry's dirty little secret".

Er behauptet weiterhin die Hardwarehersteller seinen sogar froh über diesen Umstand, da Raubkopien dabei helfen würden, neue PC-Hardware zu verkaufen.

Das klingt einleuchtend.
Ich denke wenn man einen Grafikkarte oder eine Festplatte 'mal eben' kopieren könnte, würde sich auf einmal ein Haufen Leute weniger Sorgen darüber machen, ob ihr PC mit den Anforderungen eines neuen Games zurecht kommt...

"Ich denke, dass es da dieses 'kleine, schmutzige Geheimnis' unter den Hardwareherstellern gibt, dass man die Möglichkeit an 'gratis Inhalte' zu gelangen - egal, ob man eigentlich dafür bezahlen sollte - als 'versteckten Bonus' beim Kauf eines PCs sieht; Als hätte man (mit dem Kauf von Hardware) ein Recht darauf Musik für lau zu erwerben, oder raubkopierte Filme und Spiele herunterzuladen." so Hollenshead in einem exklusiven Interview auf gamesindustry.biz.

Hollenshead glaubt, dass PC-Hardwarehersteller sich zwar in der Öffentlichkeit gegen Softwarepiraterie aussprechen würden, aber die Größe des Problemes zeige, dass es in Wirklichkeit zum Großteil von den Hardware-Firmen ignoriert werde.

Diese Aussage läuft auf der gleichen Schiene, wie 'id Softwares' Entscheidung sich in Zukunft auf Konsolenspiele zu verlagern. Das Ganze wirkt deutlich angefressen und ist in meinen Augen ein Fingerzeig auf die 'großen PC-Hardwarehersteller', der da sagt: "Ihr seid selbst daran Schuld, dass wir nun keine Spiele mehr machen, die eure Hardware verkaufen!"

Aber was soll man sagen?
Es ist eigentlich so offensichtlich wie ein Wald voller Bäume. Punkt ist, dass es den Hardwareherstellern natürlich 'Wumpe' sein kann, was man mit ihren Bauteilen macht, solange diese sich verkaufen. So gesehen, ist es ja nicht deren Aufgabe abzusichern, ob man nun ein Programm legal oder illegal auf dem Rechner hat. Genau so wenig, wie ein Autohersteller sich darum kümmern sollte, ob ein Wagen seiner Marke nun im Parkverbot stehen kann, oder nicht. Auf der anderen Seite sind die Hardwarehersteller die einzigen, die 'wirksame' Kopierschutze durchdrücken können.

Wobei wir hier mit den Worten "wirksam" und "durchdrücken können" vorsichtig umgehen müssen. Schließlich haben wir hier keine Hersteller, die ganze Systeme verkaufen, sondern zum Hersteller, die sich auf spezielle 'Modul-Kategorien' konzentrieren.

Um das mal zu umreißen:
Nehmen wir an, wir haben bei einem Film mit dem härtesten Kopierschutz nur vorstellbar. Dann muss ich im schlimmsten Fall nur das Video- und Audio-Signal, welches irgendwann ja mal bei Monitor/Fernseher und Boxen landen muss, mit einem weiteren Gerät abfangen. Nach einer kurzen Weile ist dann der Film in ansehnlicher Qualität als AVI auf einem PC und kann seinen Weg ins Filesharing finden.

Man müsste schon irgendwie das Bildsignal verschlüsseln und erst im Monitor/Fernseher selbst entschlüsseln lassen, um sicher zu sein, dass man so einen Film nur noch mit reichlich Know-How und hohem Aufwand 'rippen' kann. Doch um sowas zu erreichen,müssen sich erst einmal alle Monitorhersteller, Grafikkartenhersteller, Fernseherhersteller und DVD-Playerhersteller auf einen Standard einigen ...


Ähnlich gilt das für Spiele, sobald ich alle Daten auf der Platte habe die das Spiel lauffähig machen, muss ich dem Kopierschutz nur noch glauben lassen, dass alles in Butter ist, um das Spiel starten zu können. Es gibt den perfekten Kopierschutz für PC-Spiele nicht, genau so wenig wie es einen 'guten Kopierschutz' gibt... jedenfalls nicht, solange die Hardware keine proprietäre 'Schwarze Box' ist, die als einziges versteht, was da auf dem Datenträger ist und man keine Möglichkeiten hat deren Hardware zu manipulieren.

Quelle: gamesindustry.biz

PS:
Ach Heinz, meld dich mal bei mir per Mail du alte Socke.
Ich weiß, dass du das hier liest. Hab aber deine Mail nimmer.
Wie war eigentlich das Zombie-LARP?

8 Kommentare:

lilmaibe hat gesagt…

In stiller Hoffung die Frage richtig verstanden zu haben:

Was passt ins Warcraft-Setting, wird aber nicht mehr eingebaut, auch wenns eine geile Idee wäre?

Weit vorweg geplante Story.

Je mehr ich persönlich von der Storylineentwicklung sehe, desto mehr hab ich das Gefühl, Blizz plant ur noch von Patch zu Patch, statt (zumindest) von Add-On zu Add-On.

Schönstes Beispiel: Kael'thas

Was waren die Lorefans erfreut als die ersten Screenshots von der Sonnenbrunneninsel übers Netz gingen.
Denn viele glaubten, nachdem sie Kaels altes Model und die Machinima-Bilder mit den neuen Bilder verglichen, dass der Kristall schon seit Beginn von BC in seiner Brust steckte (auf den alten Bildern leuchtet was unter seinem Brustpanzer). Dort hingepackt von Kil'Jaeden quasi als Belohnung, dass Kael zur Legion wechselte und dass Kael dann auch von Kil'Jaeden wiederbelebt wurde, weil er (Kael) dem Dämonen noch was schuldig war.

Die Enttäuschung war sehr groß, als dann rauskam: April, April, nix mit langerhand geplant, der Kristall ist die Litanei der Verdammnis und eine seiner Priesterinnen hat ihn dort hingesteckt um ihn wiederzubeleben.

Es hätte so schön sein können.
(Abgesehen davon sollte Kael sich neues Heilerpersonalsuchen, wenn seine beste Priesterin einen dämonischen Kristall braucht um ihn wieder auf die Beine zu kriegen....)

Andere Beispiele für diffuse Storyplanung sind die Sache mit Malygos oder mit dem König von Stormwind.
Es sind alles, betrachtet man es näher, Dinge, die eigentlich mehr schlecht als recht in die Storyline geworfen wurden, um neue Raidbosse zu erklären oder eben außerhalb des Spiels Geld zu machen (<-- Wurzel allen Übels)

Zachrid hat gesagt…

Die Story und den Verlauf lassen wir mal außen vor. Es ist eigentlich klar, dass die "Geschichten" in WoW zwangsweise darauf hinauslaufen, dass man irgendjemanden besiegt, der einen 'Namen' hat. Vashij, Keal, Illidan, Kil'Jaeden, jetzt Arthas...

..das ist nicht der Punkt. Was ich allerdings sehe, ist dass Warcraft (seit Warcraft 3) eine fortschreitende Entwicklung von einem Fantasysetting mit Steampunk-Elementen zu waschechten Steampunk durchmacht. Allerdings ohne den 'dreckigen' Flair solcher Settings rüber zu bringen (Dark Project z.b.).

Schauen wir uns doch mal an was für Elemente in das Spiel gepackt wurden: Teleporter, Motorräder, Raketenwerfer, Aliens die zwischen den Welten in Kristallraumschiffen reisen, Fliegende Teppiche, etc. Da fragt man sich doch: 'Quo Vadis WoW'?

Ich habe nichts gegen 'cartoonige' Settings, aber mich würde schon interessieren wie weit die Designer gehen. Wie viel 'Fantasy'-Flair opfern sie für 'coole Gameplay-Features'. Wann sagen sie, dass etwas nicht eingebaut wird, weil es nicht in das Universum passt?

Ich meine, was hätten die Leute vor BC gesagt, wenn man ihnen gesagt hätte: "Die Rasse der Allianz wird übrigens eine Alienrasse, die auf Azeroth in einem Riesigen-Kristallraumschiff notlandet." ?

lilmaibe hat gesagt…

Ich glaube, die Antwort auf die frage wären drei kleine Buchstaben gewesen:
W, T und F. (Über die Reihenfolge kann man streiten, kommt drauf an, wem man das gesagt hätte.)

Man brauch sich ja eigentlich nur anschauen, was los war, als der Schnitzer mit Sargeras und den Eredar publik wurde...(Ich hab Aufstieg der Horde gelesen und sämtliche Questtexte aus dem Draeneistartgebiet...es wären wirklich nur wenige Worte gewesen und man hätte es wieder richtig biegen können, aber das ist ein anderes Thema)

Wo sich WoW allerdings hinbewegt ist eine andere Frage.

BC war, wenn man eine böse Zunge hat, eigentlich nur eine riesige Masse mehr oder weniger gelungener Anspielungen auf die hiesige Popkultur.
Ob sich das mit WRATH/WotLK ändert bleibt noch abzuwarten, denn, was die Story der einzelnen Elemente angeht kriegt man leider nur wenig mit. Vieles wird zugunsten von First-Kill-Videos (Eh, hallo, es ist ein Beta-Server...sind die Leute so geltungsgeil?) oder sonstwas zur Seite geschoben. Sicher, soviele Bosse gibt es in der Beta bisher noch nicht, das kommt erst noch. Aber wie gesagt, was man bisher von den einzelnen Lore-Elementen etc gehört hat wirkt diffus und manchmal glaube ich, Blizzard weiß selbst nicht, wo sie hinwollen...(außer vielleicht zum Geld. *hust*)

Zachrid hat gesagt…

Nun wie gesagt, es gibt spiele die man mehr wegen des Gameplays spielt... und Spiele die man eher wegen der Story spielt. WoW wandelt sich eindeutig immer mehr zu ersterem.

lilmaibe hat gesagt…

Leider....dickes, fettes leider...(kein wunder, dass meine sachen inzwischen alle AU sind Dx )

(PS: Was bitte ist fakjuh für ein sicherheitstestwort O_o; )

Zachrid hat gesagt…

Au? fakjuh? Erkläre dich!

lilmaibe hat gesagt…

Wenn man hier nen kommentar abgibt, verlangt blogger dass man als sicherheitsabfrage ein wort eingibt, dass als bild angezeigt wird (kennste sicher)... ich hatte grade fakjuh....

lilmaibe hat gesagt…

btw:
http://static.mmo-champion.com/mmoc/images/news/2008/august/8820_engineering.jpg

lies mal den -equip-nutzen der 'gnomish x-ray specs' und frag dann nochmal, wo das spiel sich hinbewegt......